Sushi ist jedem ein Begriff. Die japanischen Spezialitäten haben sich bei uns gut etabliert. In vielen Städten werden Sushi-Restaurants betrieben. Hinzu kommen einige Lieferdienste, welche in unseren Metropolen den Hunger auf Reis, rohen Fisch und mehr stillen. Doch interessanter Weise ergeben sich bei eben dieser Esskultur aus dem Fernen Osten einige Unterschiede. Wenn es darauf ankommt, verzehren wir Sushi anders als in seinem Ursprungsland.
Weit entfernt vom Original
Es geht uns hierbei nicht um die Zubereitung. Obwohl diese mittlerweile immer neue Formen annimmt. Nein, wir wollen die Esskultur vom Sushi beleuchten. Um die wird sich nämlich nur selten Gedanken gemacht, wenn wir in einem der Lokale speisen.
- Sushi versteht sich lediglich als Oberbegriff für viele Speisen, welche wir auf der Karte finden. Ironischer Weise sind es aber nicht die Reisrollen mit Fisch- und Gemüsefülling. Denn diese werden als „Maki“ bezeichnet. „Sushi“ selbst steht für den Reis, welcher im Herstellungsprozess einen leicht sauren Geschmack erhält.
- Wenn jemand die Röllchen mit den Stäbchen versucht zu essen, widerspricht das der japanischen Tradition. Diese erlaubt nämlich das Aufnehmen mit den Fingern. Essbesteck liegt für gewöhnlich nicht auf dem Tisch.
- Diese Regel bezieht sich allerdings nur auf die Maki. Wohingegen „Nigiri“ sehr wohl mit Stäbchen verzehrt wird. Das „Ballen-Sushi“ besitzt eine längliche Form und kommt ohne umhüllendes Algenblatt aus. Unten besteht es aus Reis, oben drauf kommt roher Fisch o.Ä.
- Japanisches Sushi verwendet nur wenig Lachs. Stattdessen nutzen die Meister andere Meeresfrüchte. Bspw. Scholle oder Tintenfisch. Sie nehmen sich das zur Hand, was das Meer gerade hergibt.
- Der bei uns verwendete Wasabi bzw. die Wasabi-Paste stellt eine stark entschärfte Variante des Originals dar. Vermutlich würden die meisten Gäste die Schärfe von reinem Wasabi nicht vertragen.
- Traditionell serviert man zum Sushi auch ein paar Portionen eingelegten Ingwer. Allerdings kommen diese Bestandteile nie zusammen in den Magen. Der Ingwer soll zwischendurch als eine Art Pause gegessen werden. Seine Schärfe regt die Verdauung an und erlaubt es womöglich mehr Sushi zu essen. Er hilft auch dabei den Geschmackssinn zu harmonisieren. Damit die Maki, Nigiri & Co nicht nach einer Zeit alle gleich schmecken.
Unser Tipp: Beim nächsten Besuch im Restaurant einfach mal mit dem Sushi-Meister sprechen. Vielleicht kann er noch mehr verraten, wie die kleinen Happen traditionell gegessen werden.